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Unser Revier-Finale
Schalke macht kurzen Prozess mit dem MSV

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Unser Revier-Finale: S04 macht kurzen Prozess
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Schalke 04 hat nach einer enttäuschenden Bundesliga-Saison kühlen Kopf bewahrt und mit einem Rekordsieg zum fünften Mal den DFB-Pokal gewonnen.

Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick wurde im Ruhrpott-Duell gegen den MSV Duisburg ihrer Favoritenrolle gerecht und erteilte dem Zweitligisten beim 5:0 (3:0)-Erfolg eine Lehrstunde.

Damit stellten die Schalker ihren eigenen Rekord für den höchsten Finalsieg in der 76-jährigen Pokalgeschichte ein. 1972 hatten die Königsblauen das Endspiel mit demselben Ergebnis gegen den 1. FC Kaiserslautern gewonnen. Während sich die Königsblauen für die Europa League qualifizierten, kassierten die weiterhin titellosen Duisburger in ihrem vierten Pokal-Endspiel ihre vierte Niederlage.


Jungstar Julian Draxler (18.), Klaas-Jan Huntelaar (22.) und Benedikt Höwedes (42.) sorgten schon zur Halbzeitpause im mit 75.708 Zuschauern ausverkauften Berliner Olympiastadion für klare Verhältnisse. Der überragende Jefferson Farfan hatte zu allen drei Treffern die Vorarbeit geleistet. Nach der Pause trafen José Manuel Jurado (55.) und erneut Huntelaar (70.) zum Endstand.

Für die Schalker, die zuvor sechs Pflichtspiele in Folge verloren hatten, war es die erste Trophäe seit dem DFB-Pokalsieg 2002. Zudem war es der erste Titel im Schalker Trikot für Nationaltorwart Manuel Neuer, der im Sommer wohl zum Rekordmeister Bayern München wechseln wird. Weltstar Raúl komplettierte durch den Erfolg seine Vereinstitelsammlung. Einen nationalen Pokal hatte der Spanier auch mit Real Madrid nie gewonnen.


Wie erwartet bestimmten die Schalker unter den Augen von Bundespräsident Christian Wulff von Beginn an das Spiel. Die ersatzgeschwächten und defensiv eingestellten Duisburger versuchten, sich auf Konter zu verlegen. Die erste Chance hatte der Favorit. Nach einer Vorlage von Höwedes zwang Kyriakos Papadopoulos mit einem Kopfball aus zwölf Metern MSV-Keeper David Yelldell zu einer Glanzparade (15.).

Nur drei Minuten später war der Duisburger Torwart machtlos: Nach einem Zuspiel von Farfán schaltete Draxler blitzschnell und traf von der Strafraumgrenze zur Schalker Führung. Für den 17-Jährigen war es bereits das zweite Pokaltor. Im Viertelfinale hatte der Schüler in der Verlängerung zum entscheidenden 3:2 gegen den 1. FC Nürnberg getroffen.

Auch beim 2:0 und beim 3:0 leistete Farfán die Vorarbeit. Das Zuspiel des Peruaners verwertete Huntelaar, der erstmals seit dem 26. Februar wieder in der Anfangsformation stand. Es war das zwölfte Pflichtspieltor des Niederländers, der nach sehr starkem Saisonstart wochenlang nicht getroffen und dann monatelang verletzt ausgefallen war. Beim dritten Treffer (42.) landete Farfáns Ecke auf dem Kopf von Höwedes. Yelldell sah dabei nicht gut aus.


Damit war früh das Konzept von MSV-Trainer Milan Sasic über den Haufen geworfen. Der Zweitligist musste seine defensive Haltung aufgeben, kam auch nach gut einer halben Stunden zu seinen ersten Möglichkeiten. Zunächst schoss Olcay Sahan nach einem Fehler von Hans Sarpei über das Tor (36.), dann scheiterte Manuel Schäffler an Neuer (37.).

Ein Stadion in blau und weiß

Das Berliner Olympiastadion war komplett blau und weiß. Rund 30.000 Schalker Fans waren in die Hauptstadt gereist, um ihren Klub zu unterstützen. 20.000 Duisburger Anhänger, die ihre Pokal-Party zuvor am Brandenburger Tor gefeiert hatten, hielten lautstark dagegen. Nur die königsblauen Profis selbst störten das Bild: Sie mussten in ihren Ausweichtrikots im Brombeerfarbton "ultra beauty" auflaufen.

Schalke-Coach Rangnick hatte seine Mannschaft gegenüber dem 1:2 zum Bundesliga-Saisonabschluss beim 1. FC Köln auf vier Positionen geändert. Für Atsuto Uchida, Sergio Escudero, Alexander Baumjohann und Edu kamen Sarpei, Farfán, Draxler und Huntelaar in die Startelf. Höwedes rückte auf die rechte Außenverteidigerposition, Papadopoulos für ihn in Innenverteidigung. In der 43. Minute musste Sarpei aber verletzt raus, für ihn kam Escudero.

MSV-Trainer Sasic konnte von seinen Sorgenkindern immerhin Kapitän Ivica Grlic (Oberschenkelzerrung) und Benjamin Kern (Bänderriss) einsetzen. Torjäger Stefan Maierhofer, der seinen Mittelfußbruch auskuriert hat, saß zunächst auf der Bank.

Auch in der zweiten Halbzeit war Duisburg hoffnungslos unterlegen. Jurado nutzte eine weitere Lücke in der MSV-Abwehr zum vierten Treffer. Danach ging es für die Zebras, die zuletzt 1998 im Pokalfinale gestanden hatten, nur noch um Schadensbegrenzung.

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